Seite 156 3. Abs.
Gerechtigkeit als Voraussetzung für die Bürger, um durch einen vom Staat angebotenen Bildungsweg die Unsterblichkeit der Seele anzuerkennen.
Seite 157 1. Abs.
Wenn Gerechtigkeit beim Staat, dann auch beim einzelnen Bürger (da die Bürger den Staat bilden).
2. Abs.
Die drei Klassen verschiedener Naturen (Dreiteilung) beim Staat:
Eine vernünftige Natur ("eine jede die ihr zukommende Aufgabe erfüllt"),
eine begehrbare Natur ("tapfer und weise auf Grund gewisser Gemütsbewegungen" >Sinneswahrnehmung) eine muthafte Natur (der Wille), die Schönes und Gutes wahrnimmt ("besonnen aber hinwiederum...").
Eine vernünftige Natur ("eine jede die ihr zukommende Aufgabe erfüllt"),
eine begehrbare Natur ("tapfer und weise auf Grund gewisser Gemütsbewegungen" >Sinneswahrnehmung) eine muthafte Natur (der Wille), die Schönes und Gutes wahrnimmt ("besonnen aber hinwiederum...").
3. Abs.
Da der Staat die "drei Zustände" hat und zwischen Staat und Mensch Gleichheit herrscht gelten die Zustände auch für den einzelnen Menschen und erhalten den gleichen Namen.
Seite 158 1. Abs.
Da der Staat von einzelnen Bürgern gebildet wird ist die Schlussfolgerung Sokrates', der einzelne Mensch als Individuum trage dieselben "Grundformen und Verhaltungsarten" in sich wie der Staat! Eine Untersuchung, ob man Staat und Bürger daher gehend (bzgl. den drei Zuständen) vergleichen sollte, ist also nicht notwendig.
2. Abs.
Fragestellung Sokrates' ob der Mensch nicht alle drei Zustände (Vernunft, Begierde, Wille) mit einer Seele verrichte oder ob er ebenso wie der Staat die Tätigkeiten mit drei differenzierten Teilen verrichtet.
3. Abs.
Da eine Seele, die nur aus einem einzigen Teil besteht, nicht drei Tätigkeiten gleichzeitig ausüben kann, kann man von einer "Mehrteilung" der Seele ausgehen. (Bestünde die Seele aus einem einzigen Gebilde, so könnte sie nicht zwei sich gegensätzliche Erscheinungen bezwingen).
Seite 159 1. Abs.
Vergleich bezogen auf Zeile 1 und 2: Wäre die Seele nicht "mehrgeteilt", so könnte man nicht behaupten, dass ein Mensch, der still steht, jedoch Hände und Kopf bewegt, sich nicht bewegt.
2. Abs.
Vertiefung des Gedankens mit weiteren Beispielen. Hier nunmehr ein Kreisel, der sich in Bewegung zwar nicht lokal bewegt, da er mit der Spitze immer auf einer Stelle bleibt, aber durch die Rotation um die eigene Achse doch in Bewegung ist.
3. Abs.
Nochmalige Vergewisserung, dass ein entgegengesetztes Verhalten (sich bewegen, aber nicht fortbewegen) möglich ist.
Seite 160 1. Abs.
Erste Hinweise/Anzeichen auf das später von Freud untermalte "Gewissen", also das "Über-Ich", welches dem Ich und dem Es überlegen ist. Nach Platon also bspw. das Begehren nach Befriedigung von Gelüsten und die Vernunft, die moralischen "Einwand" hervorbringt.
4.Abs.
Erste genauere Definition von einer der Seelentätigkeiten. Begierde als "Wille nach Befriedigung von Bedürfnissen".
Seite 162 2. Abs.
Vergleiche zwischen den Fähigkeiten, mehr zu leisten, wenn mehr gegeben ist. Also simpel gesagt: 2 ist mehr als 1. Also kann 2 mehr ausdrücken als 1. =>Übersprung zur Fähigkeit einer mehrgeteilten Seele, mehr zu leisten und auch entgegengesetztes zu leisten.
Seite 163 3. Abs.
Unterscheidung zwischen dem Willen und dem Begehren. Hier als Beispiel das Begehren nach etwas zum trinken (des reinen Durst Löschens wegen, ohne Wert auf Menge, Art, etc.) und dem Willen nach einem bestimmten Getränk.
4. Abs.
Spürt die Seele ein Begehren nach etwas so dient das Begehren an sich einzig und allein der Befriedigung des Gelüstes.
5. Abs.
Verspürt die Seele ein Begehren ohne Dieses zu befriedigen so muss noch ein anderer Teil der Seele existieren, der das Begehren kontrollieren oder ihn beeinflussen kann. (Hier das Beispiel Durst: das Begehren nach Befriedigung des Durstes muss folglich durch einen anderen Teil der Seele gehindert werden können).
Seite 164 2. Abs.
Die Feststellung, dass es tatsächlich Lebewesen/Menschen gibt, die trotz Durst nicht trinken. Die Seele tut in diesem Fall also zwei sich entgegengesetzte Handlungen: Begehren nach Befriedigung des Durstes, aber auch der Wille, dieser Befriedigung nicht nachzugeben (aus diversen Gründen; bspw. Selbstbestrafung nach einer Sünde).
4. Abs.
Hier die Festigung der Gedanken einer Zweiteilung der Seele: die Vernunft (der Teil der Seele, der überlegt und vernünftig denkt) und den unvernünftigen und begehrlichen Teil der Seele (der Teil der Seele, der dem Lustempfinden "zugetan" ist).
5. Abs.
Frage nach einem dritten Teil der Seele, da der "Wille" - hier als Herzhaftigkeit und das Seelenvermögen mit welchem man sich ereifert - nicht den beiden bereits festgestellten Seelenteilen zugeordnet werden kann.
Seite 165 1. Abs.
Vorschlag von Glaukon, die "Herzhaftigkeit" dem zweiten Teil der Seele zuzuordnen - also dem Unvernünftigen, dem Begehren. Gegenargument Sokrates', dass Geschichten zufolge Menschen trotz Begierde nach Nämlichen im Kampf mit einem Unwillen standen. Jedoch überlag die Begierde dem Willen/Unwillen. Demnach kann "Herzhaftigkeit", bzw. das Verlangen der Seele nach Nämlichem, nicht der Vernunft zugeordnet werden.
2. Abs.
Zorn zwischen zwei entgegengesetzten Begierden wird als dritter Teil der Seele angedeutet.
3. Abs.
Feststellung Sokrates', dass dieser "Zorn", der entsteht, wenn Begierden im Widerspruch zur Vernunft stehen, weder mit der Vernunft handelt, noch mit der Begierde (oder dem Begehren). Demnach kann man es weder dem ersten, noch dem zweiten Teil der Seele zuordnen. Glaukon bestätigt dies, da auch er die Meinung vertritt, "Zorn" kann weder mit Vernunft, noch mit Begehren handeln.
4. Abs.
Je größer die Vernunft einer Seele ist, desto geringer ist der Zorn, wenn man merkt, dass man im Unrecht ist. Und trotz Vorhandensein von Begehren empfindet man keinen Zorn oder keine Ärgernis gegenüber demjenigen, der ihm dies mit Recht antut. Man unterscheidet also mit Hilfe der Vernunft, ob das Entziehen/Enthalten von Begehren oder Begierde durch eine andere Person einen innerlichen Zorn hervorruft.
Seite 166 1. Abs.
Hier führt Sokrates nun ein genau entgegengesetztes Beispiel an. Ebenfalls ein Mensch, der seines Erachtens allerdings Unrecht erleidet und folglich einen innerlich aufsteigenden Zorn verspürt. Dieser jedoch nimmt das Enthalten der Begierde und das Befriedigen der Gelüste lieber in Kauf, als dass er anerkennt, im Unrecht zu sein. Nur durch Vernunft seinerseits wird er "besänftigt". Ist die Vernunft nicht ausreichend oder vorherrschend, so "findet er sein Ende" oder schafft es, sich durchzusetzen.
5. Abs.
Erkenntnis, dass es einen dritten Teil der Seele geben muss, der sich als verschieden sowie vom Denkvermögen, als auch vom Begehrungsvermögen erweist.
Seite 167 2. Abs.
Hier wird der dritte Teil der Seele bereits als eine entscheidende Instanz begründet. Dieser Teil der Seele wiegt folglich das Positive und das Negative einer Entscheidung ab und bringt dies zur Entfaltung.
3. Abs.
Einvernehmliche Erkenntnis, dass sowohl der Staat, als auch der einzelne Mensch genau drei nämliche Elemente besitzt. Diese sind zum Einen die vernünftige Natur, zum Zweiten die begehrbare Natur und zum Dritten die muthafte Natur/der Wille (Schönes und Gutes wahrzunehmen).
5. Abs.
Glaukon und Sokrates festigen ihren Standpunkt, dass für den einzelnen Menschen das gleiche gilt wie für den Staat. Kurz gefasst: Da der Staat aus einzelnen Menschen gebildet wird, gilt für den Mensch als Individuum das Gleiche wie für den Staat. Staat und Mensch haben jeweils drei innewohnende Naturen. Diese sind nicht nur an der Zahl sondern auch in ihren Eigenschaften gleich (vernünftige Natur, begehrbare Natur und muthafte Natur). Da im Staat jede Natur unabhängig von den anderen Beiden seine Pflicht erfüllt, können auch im Menschen die drei Naturen unabhängig voneinander das Seinige tun. Die Seele des Menschen besteht somit aus drei Teilen.
Seite 168 2. Abs.
Die Vernunft übernimmt die Fürsorge. Sie ist verbunden mit der muthaften Natur. Das Begehrbare nimmt den größten Teil der Seele ein. Das Begehrbare wird durch die vernünftige Natur und auch durch die muthafte Natur beherrscht. Wird die begehrbare Natur nicht beherrscht kann es zur Zerstörung des Leibes kommen.
4. Abs.
Die Vernunft und das Muthafte schützen das Begehrbare/die Begierde und somit auch den Leib. Die Vernunft wirkt beratend auf die Seele; die muthafte Natur (oder auch der Wille) wiegt das Gute und das Böse (das Positive und das Negative) ab, hält sich in seiner Entscheidung aber an die Vernunft und führt "das Beschlossene" (das Ergebnis der Entscheidung welche Handlung ausgeführt werden soll) aus.
Seite 169 2. Abs.
Die Vernunft wird als der herrschende oder auch beherrschende Teil der Seele definiert. Die beiden beherrschten Teile sind demzufolge die muthafte Natur und die begehrbare Natur.
nice work... bin der meinung sollten vllt mit dem urschleim anfangen...:
AntwortenLöschen-allgemeine seelenvorstellung platons
-in dem zusammenhang müssten wir auch kurz auf seine erkenntnistheoretischen zusamenhänge (höhlengleichnis) eingehen
ich hab zudem noch eine ziemlich interessante interpretation der sogenannten 'phaidon'(http://www.gottwein.de/Grie/plat/phaid_komp01.php) in buchform zuhause... da stehen 3 beweise sokrates' zur unsterblichkeit der seele drin die echt einfach zu greifen sind..
-vllt könnte man, dann einfach die folgen für die westliche vorstellung für gut und böse (christentum --> himmel und hölle)in der heutigen zeit als sprungbrett für die anschliessende diskursion nutzen..
Jupp, ich würde vorschlagen dass wir uns am Mittwoch beim GK mal zusammensetzen und alles durchgehen. Wir sind ja nächste Woche schon dran! Also müssten wir mal reinhauen! ;)
AntwortenLöschenIch bin auch am WE nicht da… also sollten wir die Aufteilung sicherheitshalber wirklich am Mittwoch machen!
Wie weit seid ihr gekommen?
Ach siehst's... Fällt mir grad ein... Die Unsterblichkeit der Seele... Das habe ich in der PDF auch kommentiert. Weiß aber nicht ob ich das hier im Blog reingeschrieben hatte.
AntwortenLöschenSokrates meinte ja dass die Seele unsterblich sein muss, da sie - wenn sie dann tatsächlich aus drei Teilen bestünde - den Leib in dem sie innewohnt zerstören kann falls der begehrende Teil der Seele sich dominiert. Die Seele aber lebt weiter.
However... Wir sehen uns Mittwoch im Kurs!